Ich blogge, ich verschicke einen Newsletter, ich mache klassische Pressearbeit usw. Warum das alles? Das macht ja schließlich viel Arbeit! In dem Video gehe ich auf drei Gründe ein, die sich verkürzt auf einen Nenner bringen lassen: Es geht um Wissenschaftskommunikation! Welche Instrumente ich im Detail für die Kommunikation nutze, erkläre ich weiter unten im Artikel.
Die Instrumente der Wissenschaftskommunikation
Noch nie waren die Möglichkeiten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ihre Projekte und Ergebnisse an verschiedene Zielgruppen (die breite Öffentlichkeit, Medien, Förderinstitutionen, Sponsoren etc.) zu kommunizieren, so vielfältig wie heute.
Im zweiten Teil des Artikels möchte ich Ihnen nun einen kurzen Einblick geben, wie ich diese Möglichkeiten nutze. Dabei gehe ich zunächst auf die Online-Kommunikation ein, speziell auf die Kanäle sowie die Medien, die ich nutze (Text, Videos und Audios), um zum Schluss auf die klassische Pressearbeit zu sprechen zu kommen.
Online-Kommunikation
Website, Blog und Newsletter
Für mein Buchprojekt habe ich diese Website mit einem Blog und einem Newsletter eingerichtet, und zwar schon vor mehreren Jahren. Die Website ist das Herzstück meiner Online-Kommunikation. Im Blog bereite ich Wissen für ein breites Publikum auf, wobei es mir wichtig ist, für meine Leserinnen und Leser spannende Themen aus meiner Materialfülle auszusuchen und die dann in einer interessanten, vor allem aber auch gut lesbaren Form zu vermitteln.
In den Blogartikeln greife ich gerne überschaubare Themen auf.
So präsentiere ich zum Beispiel einen Aspekt der Bauabwicklung, stelle einen wenig bekannten Bau vor, zeige, wie sehr es auch im Barock überall gemenschelt hat, oder gebe einen Einblick in meine Arbeit.
Im Wesentlichen geht es jedenfalls immer um Geschichten, um Storytelling. Ob Prandtauer den Trakt XY eines Klosters im Frühjahr oder im Herbst 1711 fertiggestellt hat, interessiert letztendlich nur wenige Menschen (im Buch spielen solche Datierungsfragen natürlich eine Rolle, schließlich geht es um eine wissenschaftliche Publikation, und da ist Präzision wichtig).
Wie viel Prandtauer verdient hat, warum er einmal vom Melker Abt nicht mit Geld, sondern mit Kakao und Vanilleschoten bezahlt wurde, dass der Klosterbaumeister auch Kasernen errichtet hat, wie ein barockes Rechnungsbuch aussieht – das sind die Geschichten, die eine breite Öffentlichkeit interessieren, letztendlich aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler!
Facebook, Twitter & Co.
Um die Reichweite meiner Blogartikel zu vergrößern, nutze ich mein Facebook-Profil, die Facebook-Seite meiner Schreibwerkstatt (4.200 Fans) und meinen Twitter-Account (1.700 Follower). Hin und wieder aktiviere ich auch mein Profil auf Xing und LinkedIn, um Einblick in mein Buchprojekt zu geben.
Videos und YouTube
Außerdem habe ich einen eigenen YouTube-Kanal für das Buch, den ich in den nächsten Wochen und Monaten, parallel zum Endspurt, stärker als bislang bespielen werde. Inhalte in Videoform aufzubereiten, ist eine wichtige PR-Maßnahme – auch im Bereich der Wissenschaftskommunikation. Videos ziehen mittlerweile oft stärker die Aufmerksamkeit auf sich als Texte.
Hinzu kommt, dass ich über Videos auch besonders gut vermitteln kann, wer denn hinter dem Buch steht. Die gesamte Kommunikation rund um das Buch ist untrennbar mit mir als Person verbunden, wobei ich immer wieder merke: Menschen schätzen Authentizität und Begeisterungsfähigkeit.
Aber nochmals kurz zurück zu YouTube: In Anbetracht des speziellen Themas wird mein YouTube-Kanal, das ist ganz klar, niemals eine hohe Abonnentenzahl erreichen. Das Gewinnen von Abonnenten steht daher in meiner Arbeit nicht im Vordergrund. Wichtig ist für mich, was ich mit den Videos machen kann: Ich binde sie in meine Blogartikel ein, poste sie auf Facebook bzw. twittere sie.
Hier ein Beispiel:
In diesem Fall habe ich das Video zu Thema "Wissenschaftskommunikation" direkt auf der Facebookseite meiner Schreibwerkstatt hochgeladen. Das Ergebnis: Das Video hat mehr als 2.800 Personen
erreicht, von denen es 976 aufgerufen haben. 20 Personen haben das Posting gelikt.
Für mich ist es übrigens kein Problem, Wissen sprechend zu vermitteln, die Herausforderung liegt vielmehr in der Technik, also in der richtigen Ausrüstung und der Beherrschung der verschiedenen Programme, um das, was ich produziere, auch in eine veröffentlichungsfähige Form zu bringen.
Pressearbeit
Parallel zur Online-Kommunikation habe ich in den letzten Wochen mit klassischer Pressearbeit begonnen, was gut funktioniert hat. Das liegt vor allem daran, dass ich ihnen das Wissen in Form von Geschichten aufbereite, die die Journalistinnen und Journalisten ihrerseits für ihre Arbeit gut nutzen können.
Erste Ergebnisse der PR-Arbeit
Interview
Presseberichte
- Spurensuche in St. Pölten. Jakob Prandtauer in neuem Licht, ein Artikel in den Niederösterreichischen Nachrichten (3.8.2017).
- Parallel dazu wurde ich von einem Redakteur der NÖN eingeladen, einen Artikel über Prandtauer in Niederösterreich zu schreiben, der in einem Sonderheft im Herbst erscheint. Und ausgehend von dem Anfang August erschienen Artikel plant die Lokalredaktion der NÖN Melk nun auch einen Beitrag, der im Werden ist.
- Stanzer Barockbaumeister lebt auf, ein Artikel in der Tiroler Tageszeitung (11.8.2017).
Die Zeitungsartikel etc. poste ich übrigens natürlich auch auf Facebook & Co. Hier das Posting mit dem Interview auf meinem Facebookprofil, das 52 Personen gelikt haben:
Das Timing optimieren
Inzwischen habe ich meinen Fuß wieder vom PR-Gaspedal genommen, weil die Medienarbeit meinem Buch im Moment noch zu wenig bringt. Wer mag, kann zwar sein Interesse an einer Subskription des Buches hier bekunden, mehr aber noch nicht.
Das bedeutet: Ich werde die Pressearbeit erst dann forcieren, wenn das Buch tatsächlich subskribierbar ist. Das wird im Spätherbst der Fall sein. Und ein zweites Mal werde ich mich dann in die
PR-Arbeit stürzen, wenn das Buch im Handel käuflich zu erwerben ist.
In beiden Phasen werde ich zum einen direkt auf ausgewählte Journalistinnen und Journalisten verschiedener Medien (Print, aber sicher auch TV und Radio) zugehen, zum anderen aber auch die
eine oder andere Presseaussendung machen.
Wie kommt ein wissenschaftliches Projekt in die Medien?
Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Wissenschafts-PR funktioniert:
- Man braucht Inhalte, die für Journalistinnen und Journalisten interessant sind, über die sie gerne berichten, weil sie für ihre Zielgruppe relevant sind. Die Inhalte müssen sozusagen berichtenswert sein.
- Die Inhalte müssen so aufbereitet werden, dass Journalistinnen und Journalisten damit etwas anfangen können. Im Unterschied zu mir sind sie nämlich keine Experten. Das bedeutet: Ich muss ihnen mein Wissen so aufbereiten, dass sie es kommunizieren können.
Der effektivste Weg, um in die Medien zu kommen, ist sicherlich der erste, da er zielgerichtet ist. Wie aber finde ich Journalistinnen und Journalisten, die sich für mein Thema interessieren?
Im Wesentlichen auf zwei Wegen: Zum einen nutze ich das Pressehandbuch, für das ich den Online-Zugang habe, zum anderen habe ich mit Unterstützung meines Mitarbeiters in der Schreibwerkstatt gezielt Zeitschriften und Zeitungen in der Österreichischen Nationalbibliothek bzw. der UB durchgesehen und geschaut, wer zu welchen Themen schreibt.
Sie finden, dass das alles ganz schön aufwendig ist?
Ja, ist es. Aber nach so vielen Jahren Arbeit am Buch erschreckt mich nichts mehr und, wie ich ja auch im Video erkläre: Wissenschaft hat einen Sitz im Leben und sollte in meinen Augen deshalb an ein breites Publikum kommuniziert werden!
Außerdem gehört Wissenschaftskommunikation zum Angebot meines Unternehmens, der Schreibwerkstatt, und dieses Angebot möchte ich in Zukunft erweitern. Im Rahmen meines Buchprojektes kann ich Verschiedenes ausprobieren, was ich in der Beratungspraxis vermittle – für mich eine wichtige Voraussetzung, um dieses Wissen möglichst strukturiert und zielgerichtet an andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Forschungsinstitutionen, aber auch Verlage weiterzugeben.
Apropos Wissenschaftskommunikation ...
Ende des Jahres findet in Braunschweig das Forum Wissenschaftskommunikation statt. Ich habe den Flug schon gebucht. Vielleicht haben Sie ja Lust und kommen mit?
2012 habe ich vor dem Hintergrund meiner verschiedenen Ausbildungen und Erfahrungen die Schreibwerkstatt gegründet, die seitdem mein berufliches Standbein ist:
» Website der Schreibwerkstatt
» Newsletter der Schreibwerkstatt
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